Muss es immer die Maximale Rendite sein ?
Jeder, egal ob er nun an der Börse oder am Kryptomarkt investiert, sollte sich im Vorfeld nicht nur eine Strategie zum investieren zu recht legen. Wichtig ist es auch, klare Regeln für sich zu bestimmen ob man die Maximale Rendite erwirtschaften möchte.
Gewinne sind gut, gewinne machen Spaß. Und wenn das Depot im grünen Bereich ist freut man sich als Anleger.
Leider aber vergessen viele, gerade neue Investoren, sich auch zu überlegen, wie man mit den Gewinnen in einem Depot umgeht. Gewinne realisieren, oder sollen es einfach Buchgewinne bleiben.
Meine Gedanken dazu.
Jeder Bullenmarkt hat auch mal ein Ende
Es gibt immer wieder Rücksetzer an der Börse, mal größere und auch kleinere. Krisen oder Crashs sind dies natürlich nicht. Buy and Hold Anleger, der ich auch bin, kaufen Titel an der Börse um diese möglichst lange zu halten. Am besten für immer. Die Märkte sind immer stärker zurück gekommen als vor einer Krise. Jedenfalls war es in der Vergangenheit so.
Fürs erste vernichtet sie aber Buchgewinne, die sich bis zum Ausbruch im Depot angehäuft haben. Oftmals werfen solche Ereignisse das Depot um einige Jahre zurück. Es ist schön wenn 5 Jahre lang das Depot während eines Bullenmarktes nur einen Weg kannte, und zwar nach oben. Man ist Buy and Hold Anleger und freut sich darüber.
Viele denken auch nicht Ansatzweise in der Zeit einmal darüber nach hier und da ein paar Buchgewinnen zu realisieren.
Warum ?
Ist es die Gier danach die Maximale Rendite zu erwirtschaften, schließlich könnte der Markt ja noch weiter steigen? Dies könnte durchaus sein. Auch wenn man eigentlich überhaupt nicht Gierig ist, aber einfach der Tatsache geschuldet, das man sich im Vorfeld überhaupt keine Gedanken gemacht hat, ob man auch einmal Gewinne mitnimmt.
Ich nenne es an dieser Stelle, unbewusste Gier.
Werden Gewinne realisiert, und der Steuerfreibetrag ist, egal aus welchen Gründen auch immer, bereits ausgeschöpft, freut sich der Olaf und schlägt mit der Kapitalertragssteuer zu. Auch vielleicht ein Grund wieso man keine Gewinne in den letzten 5 Jahren realisiert hat, wenn ich bei diesem Beispiel bleibe.
Aber nun sind 5 Jahre vorbei, das Depot hat eine gute, vielleicht auch sehr gute Performance hingelegt. Es gab hier und da mal einen kleinen Rücksetzer, wie zum Beispiel im Vierten Quartal im Jahr 2018, aber der hat noch nicht einmal gereicht um das Depot auch nur mal in den roten Bereich rutschen zu lassen.
Aber nun nach 5 Jahren kommt eine Krise. In kürzester Zeit Krachen die Kurse 30%, 40% oder auch 50% nach unten. Mit Glück ist das Depot wieder auf dem Stand von 2015, wenn ich nun einmal als Datum die Krise 2020 nehmen darf. Glück aus dem Grund, da es auch abhängig ist in welche Titel man investiert hat, und was der Grund für die massive Korrektur am Markt war.
In jeder Krise gibt es Unternehmen die davon Profitieren, und auch Verlierer. Sehen wir aktuell zum Beispiel die Luftfahrtindustrie. Diese blieb zum Beispiel in der Finanzkrise vor 12 Jahren recht unberührt.
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5 Jahre auf einen Schlag weg !
Wenn man also kein Glück hatte, und dementsprechend Unternehmen im Depot die von der Krise betroffen sind, so ist das Depot nicht nur zurück auf den Wert von vor 5 Jahren, sondern vielleicht auch noch darunter! Auch von den Buchgewinnen ist nichts mehr zu sehen, und man realisiert erst einmal, und fragt sich vielleicht wieso man nicht einmal auch Gewinne mitgenommen hat in der Zeit.
Worauf möchte ich hinaus ?
Jede Reise hat auch einmal ein Ende, oder Zumindest ein Vorläufiges. In meinem obigen Beispiel, sofern es gute Unternehmen sind die im Depot waren, so wird es dieses Depot auch wieder in den grünen Bereich schaffen. Langfristig !
Trotzdem hat man sich 5 Jahre lange die Buchgewinne angeschaut, aber auch nicht einmal welche mitgenommen. Im Vorfeld soll, und vor allem muss man sich viele Gedanken machen. Anlagestrategie, Anlageziel, Anlagehorizont und was man nicht vergessen sollte wie man mit Gewinnen umgeht.
Ob man nun Anteile verkauft wenn eine Position einmal 50% im Plus ist, oder erst bei 100%, dies ist wiederum abhängig von der Eigenen Risikotoleranz die man natürlich ebenfalls im Vorfeld bestimmen sollte.
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Die Maximale Rendite ist nicht alles !
In Zeiten wie heute in dem ein Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld keine, oder nur sehr wenige Zinsen abwirft, über die man eigentlich gar nicht mehr reden braucht, behaupte ich nun einmal das es nicht schwer ist an der Börse etwas vom Kuchen ab zubekommen.
Börse ? Das ist Zockerei, das ist Casino oder man kann sein Geld auch gleich verbrennen. Dies sind oft die Dinge die man hier in Deutschland hört, wenn im Bekanntenkreis jemand erfährt wie man sein Geld anlegt.
Casino oder aber auch Zockerei stimmt sogar Teilweise !
Es gibt viele Möglichkeiten an der Börse zu Investieren. Neben Aktien und ETFs, haben wir den Handel mit Derivaten, oder aber auch den Optionshandel nur um einige zu nennen. Noch Spannender wird es dann mit Hebel oder lieber Ohne. Für jeden ist also was dabei um Spaß zu haben. Oder nicht! Je nachdem für was man sich entscheidet, und keine Ahnung hat ist es nur Zockerei. Und man könnte auch wirklich gleich ins Casino gehen.
Das Problem in Deutschland ist, die meisten kennen nur den Begriff Börse. Hört man von der Börse in den Mainstream Nachrichten, so geht es dann um Wirecard und Lemon Brothers. Nur zwei Beispiele aus jüngster Vergangenheit.
Und das innerhalb eines Börsentages Milliarden mal wieder Verbrannt wurden, weil an irgend einer Stelle in dieser Welt wieder jemand Gezockt, Betrogen und Spekuliert hat. Das es ETFs gibt wissen die meisten gar nicht! Und selbst wenn sie vielleicht einmal davon gehört haben. Spätestens wenn sie dann zur Hausbank zu ihrem Berater gehen, der im übrigen die letzten 20 Jahre auch schon den Rest der Familie betreut hat, ist Feierabend.
Spricht man hier nur die drei Buchstaben ETF aus, bekommt man gesagt wie schlecht das doch alles ist, und das man es doch lieber den Leuten überlassen soll die etwas davon verstehen.
Das ganze Suggeriert mit einer Tasse Kaffee aus der Senseo Maschine.
Und natürlich hat man bereits das bessere Produkt direkt in der Schublade, wenn der Kunde schon einmal da ist. Ok hat zwar 5% Ausgabeaufschlag, aber dafür macht es dann der vermeintliche Profi. Aber es gab ja leckeren Kaffee !
Empfehlung: Der ETF-Yogi (Finanzblog mit Herz) , hat sich Undercover, einmal einen Termin zu einem Beratungsgespräch bei der Bank geben lassen. Absolut Lesenswert und findest Du hier !
Ich schweife ab, und Entschuldige mich.
Nur kurz noch. Wer in einen MSCI World investiert war oder ist, hat mit Wirecard überhaupt keine Probleme.
Wirecard macht im MSCI World genau 0,001% aus. Viel schlimmer ist es, das der Fall Wirecard, nochmal die Börse zu etwas, von Grund auf Bösen macht. Die Hausbanken freut es !
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Fazit
Buy and Hold bedeutet nicht, das man keine Gewinne realisieren darf. Auch sollte man, meiner Meinung nach keine Gewinne realisieren um schlechtere Positionen im Depot auszugleichen. Das sie schlecht laufen hat immer einen Grund !
Wenn man dies jedoch möchte, so sollte man, meiner Meinung nach, immer Frisches Kapital verwenden. Bei mehreren Positionen im Depot gibt es immer einmal Ausreißer. Deshalb bin ich der Meinung das man sich auch, vorher überlegen sollte ob man auch einmal Gewinne realisiert. Ob das nun wie oben geschrieben bei 50% oder 100% der Fall ist muss jeder selber entscheiden.
Diese Gewinne liegen dann an der Seitenlinie und können bei einem Rücksetzer für günstige Nachkäufe genutzt werden. Auch bietet es sich an diese Gewinne zu nutzen, um weiter sein Depot auszubauen mit dem nächsten tollen Unternehmen. Man soll nicht zum Trader werden. Kommt aber eine Krise, sind erst einmal Jahre verschenkt.
Aus Buchgewinnen, werden Buchverluste. Und das ist Ärgerlich. Und die Maximale Rendite, zunächst in weite Ferne gerückt. Wichtig ist, das man natürlich die realisierten Gewinne nicht verkonsumiert, sondern auch wieder nach und nach reinvestiert. Geld an der Seitenlinie zu haben für den Fall einer Krise ist auch sehr wichtig. Es ärgert noch mehr, wenn es einen Ausverkauf gibt, und man kein Geld zum Kaufen hat.
Ich halte es mit der Seitenlinie wie mit meinem Notgroschen. Und ja das sind zwei Unterschiedliche Dinge.
Der Notgroschen ist nicht für Nachkäufe da !
Ich habe gesagt, es ist nicht schwer an der Börse zu investieren, um mehr zu bekommen, als es beim Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld der Fall ist. Wenn man sich zum Beispiel für ETFs entscheidet. Ob nun 5% Rendite, 7% Rendite das ist alles mehr als man auf der Hausbank bekommt. Und mehr will ich gar nicht. Genau deshalb habe ich mich für ETFs und Buy and Hold entschieden. Weil ich noch etwas mehr für mein Angelegtes Geld bekommen möchte.
Man sollte daher nicht nach der Maximalen Rendite streben. Niemand weiß wann es nach Oben, oder Unten geht. Und man sollte auch immer Investiert sein. Gibt es aber Ausreißer im Depot, wird auch mal ein Gewinn realisiert, und nicht auf die Maximale Rendite spekuliert.
Auch bei meinen Kryptowährungen habe ich eine Klare Strategie, wie ich Gewinne mitnehme. Hier noch einmal zum Nachlesen.
Und zum Schluss. Bei der Gewinnmitnahme nicht die Gebühren beim Verkauf aus den Augen verlieren. So ist es bei meinem Broker Smartbroker der Fall, das erst ab einer Order (egal ob Kauf oder Verkauf) in Höhe von 500,00 € keine Gebühren mehr anfallen. Der beste Gewinn bringt nichts, wenn die Gebühren diesen auffressen. Und auch die Gebühren müssen erst einmal wieder aufgeholt werden !
Spare nicht für die Maximale Rendite, spare um mehr zu bekommen als 80% der Deutschen mit Sparbuch.
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