100.000 € und jetzt?

- Allgemein, ETFs / Aktien, Persönliches

Am 23.09.2024 war es dann so weit. Die ersten 100.000 € im Depot sind geschafft. Zeit für einen Rückblick und ob die ersten 100.000 € wirklich die schwersten sind bzw. waren.

Geld ist nicht alles.

Und so blieb an dem Tag, der Sekt im Kühlschrank. Es ist ein weiterer Meilenstein, und natürlich freue ich mich darüber. Mit einer großen Portion Demut freut es mich, zum Beispiel im Oktober 2022 nicht die Flinte ins Korn geworfen zu haben. Aber darüber habe ich auch nie nachgedacht. Ich bin ein Mensch, der im Heute und Jetzt lebt, und nicht in der Vergangenheit.

Sicherlich wäre dieser Meilenstein ohne manchen Umweg eher erreicht worden. Auf den einen oder anderen Umweg schauen wir im nächsten Blogbeitrag noch ein letztes Mal drauf. Wichtig war, dass ich zum Zeitpunkt des Kaufes einer Position davon überzeugt war und zu einhundert Prozent dahinterstand, und ebenso wenn eine Position das Depot wieder verlassen hat. Mancher Einstieg war mal zu früh, mancher Ausstieg zu spät. Man könnte es auch mit einer vergangenen Beziehung vergleichen, jeder im Umfeld und Dein Inneres sagt Dir „Das wird nichts mehr!“, und dennoch hält man noch eine Weile daran fest, in der Hoffnung, dass doch noch alles gut wird.

Und mit jedem Fehler in der Vergangenheit habe ich auch dazugelernt. Auch hier passt der Beziehungsvergleich erneut.

Ich bin am 19.03.2019 mit meinem Depot gestartet, rückblickend ein wenig naiv, ungeduldig und stetig das Gefühl, etwas machen zu müssen. Hier noch ein Schräubchen drehen, hier noch ein Anlageprodukt dazu. Nur die Rendite zählt. Gepaart das Ganze mit der Hoffnung, die verlorenen Jahre, weil man sich um die Börse oder Geldanlage keine Gedanken gemacht hat, wieder ein wenig aufzuholen.

Ein kurzer Einwurf. Natürlich wurde nicht alles Geld verprasst, aber halt andere haben sich darum gekümmert, wie es angelegt wird. 😉 Nur wirklich herumkam dabei nichts.

Aber wie ich auch sage. Geld ist nicht alles.

Warum bin ich, wie ich bin?

Ich habe mir darum lange keine Gedanken gemacht. Oftmals auch, warum ich mich selbst lange hinterfragte, wieso ich in gewissen Situationen reagiere, wie ich reagiere. Mit zunehmendem Alter fiel mir das dann leichter. Und so kann ich auch hier sagen, dass, mit gefestigtem Charakter, auch das Depot oder mein Börsenweg davon profitiert haben.

Mein größter Kritiker bin ich selbst. Wenn ich etwas anfange, dann bringe ich es zu Ende. Aufgeben war für mich noch nie eine Option. Auch wenn es vielleicht wieder ein kleiner „Seelenstrip“ ist, so fällt es Dir als Leser und vielleicht auch als Zuschauer auf meinem YouTube-Kanal leichter, so manche Reaktionen oder Gedankengänge besser nachzuvollziehen.

Wer schon länger hier liest, weiß, dass ich bei meinen Großeltern aufgewachsen bin. Klassischer Arbeiterhaushalt. Großmutter zu Hause, Opa auf der Hütte. Meine Eltern?

Mutter, der ich so ziemlich egal war, das SCH-Wort spare ich mir, und einen Vater, der mir zwar vieles beibrachte, den ich aber leider vielleicht nur 5-mal nüchtern erleben durfte. Keine Sorge, er hat mich nie misshandelt oder Ähnliches, und manches Handwerkliche geschickt habe ich ihm auch zu verdanken. Wir hatten auch viele gemeinsame und vor allem schöne Stunden, die heute noch in Erinnerung sind, als wäre es gestern gewesen.

Die Gründe für das Trinken waren vielfältig. Er arbeitete zwar auch auf der Hütte, aber selbst während der Schicht wurde da, bis Mitte der 80er Jahre, noch kräftig zur Pulle gegriffen. Und zu Hause eine Frau, die nichts taugt, da kam dann halt vieles zusammen. Er war ein guter Mensch, mit einem guten Charakter, aber mit der falschen Frau an seiner Seite. Das Ganze endete dann in einem Suizid mit 46 Jahren, und ich stand im Alter von 15 Jahren ohne Vater da.

Ich bin meinen Großeltern dankbar, dass sie ihren verdienten Ruhestand für mich geopfert haben. Ohne sie wäre ich wohl in einem Heim gelandet. Dennoch konnten sie mich nicht vor allem bewahren.

Ein Dorf bleibt ein Dorf, und dort wird geredet.

Wenn man in einem Dorf aufwächst, mit knapp 650 Einwohnern, wird natürlich viel geredet. Jeder weiß sofort, was beim Nachbarn wieder los ist. Wer ist gestorben? Welche Ehe ging in die Brüche? Ich denke mal, der eine oder andere kennt das vielleicht. Ein Dorf eben.

Gleichzeitig bekommt man einen Stempel verpasst, und das selbst als Kind. Zu gut kenne ich Aussagen, wie. „Ich darf nicht zu Dir, weil Dein Papa säuft.“, „Du darfst nicht zu uns, weil Du kein Umgang für mich bist.“ Und viele weitere Sachen.

So war der Freundeskreis meist klein und überschaubar. Die Schule war nicht leicht. Kinder können grausam sein, was ich dann in verbaler Reaktion zurückgegeben habe. War halt normal. Blaues Auge, kein Ding. Zerfetzte Hose, kein Thema.

Und auch, ich schätze mal, es waren ca. drei Jahre, nach seinem Tod warfen mich komplett aus der Bahn. Mitten in der Pubertät, und jeder sprach darüber. Auch keine leichte Zeit für meine Großmutter, da man es mir gefühlt ohnehin nicht recht machen konnte. Und auch meinem Vater warf ich lange vor, wieso er das getan hat. Wieso er mich allein gelassen hat, oder ob er sich vielleicht mal fragte, was er mir damit antat.

Ich bin heute nun schon ein Jahr älter, als mein Vater es zu seinem Tod war. Ich sehe das nicht als Erfolg. Dennoch vielleicht erwähnenswert. Natürlich haben mich, seien es die Erfahrungen in der Kindheit, der Suizid, und viele weitere Ereignisse in meinem Leben, zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Es hat mir auch geholfen, allein klarzukommen.

Ebenso weiß ich, was ich will und was ich erwarte von meinem Umfeld, und dies in aller Konsequenz. Als Freunde bezeichne ich nach wie vor nur wenige. Der Rest sind Bekanntschaften bzw. Kollegen. Ich wurde in frühen Jahren, selbst innerhalb der Familie, zu oft wie Dreck behandelt, dass ich mir schon früh sagte, dass ich das nicht mehr mit mir machen lassen werde.

Wie sagte ein Onkel zu mir, ich schätze, ich war da 11 oder 12 Jahre. „Du wirst sowieso wie Dein Vater. Du taugst nichts, und Du bist nichts. Und jede Zeit, die Oma in Dich investiert, ist verlorene Zeit.“

Wenn ich es besser haben will, muss ich etwas dafür tun.

Das war mir klar, auch wenn es schwerer war, als ich dachte. Natürlich habe ich dann auch selbst einige Fehler gemacht. Sei es bei der Wahl der Partnerin oder anderen Dingen. Meine Beziehung zum Alkohol ist, wie man sich vorstellen kann, sehr speziell. Beim Essen mal vielleicht, aber ansonsten halte ich da Abstand, und dies unbewusst. Selbst Bier haben wir nicht zu Hause, einfach, weil ich es nicht brauche.

Ich bin ja dann auch auf der Hütte gelandet. Gut so!

Mittlerweile sind alle, die meinen Vater noch gekannt haben, in Rente. So kam dann die Frage „Du bist doch dem … sein Sohn?“, immer seltener. Das war schon ein Schatten, für den ich nichts konnte, aber dafür sorgte, dass auch hier so mancher Stein mir in den Weg gelegt wurde. Aber das ist alles Schnee von gestern.

Ich habe meinem Arbeitgeber sehr viel zu verdanken und teilweise sogar mehr als das. Dies versuche ich täglich, nicht nur durch meine Anwesenheit und meiner Arbeit zurückzugeben. Nein, indem ich meine Arbeit lebe. Irgendwie ist es auch zu einem Fundament, in meinem Leben geworden.

Durch den Suizid habe ich meine Ausbildung zwar mehr schlecht als recht durchgezogen. Aber das später, dann wieder kompensiert. In der Zeit war mir eigentlich alles egal. Die 3 Jahre danach, was halt genau in die Ausbildungszeit fiel, bin ich so ziemlich abgerutscht. Alkohol, Drogen und über keinerlei Konsequenzen nachgedacht. Freitags aus dem Haus, sonntags irgendwann nachmittags wieder zu Hause. Wo ich war, was ich tat, das wussten meine Großeltern nicht. Und wenn ich dann „Bock“ hatte, ging ich wieder montags auf die Arbeit.

Und dennoch hielt man an mir fest. Natürlich wusste damals jeder, was vorgefallen ist und los war, und ich glaube, genau, deshalb ließ man mir auch vieles durchgehen.

Wie habe ich wieder in die Spur gefunden? Es war in einer Nacht, als ich in einem Krankenhaus in Saarbrücken aufgewacht bin, und meine Großmutter am Bett saß. Ich konnte mich nicht mehr an viele Dinge erinnern. Jedenfalls wurde ich eingeliefert, mit einer Alkoholvergiftung. Meine Großmutter war am Ende, weinte bitterlich. Es war der Moment, der mich wach gerüttelt hat. Es tat weh, dass sie mich so sehen musste, und gleichzeitig, dass ich ihr Angst machte, dass ich den gleichen Weg wie ihr Sohn vielleicht einschlagen werde. Ohnehin war sie seit dem Tod meines Vaters, ihres Sohnes, ein anderer Mensch. Und es ist einfach falsch, wenn Eltern eines ihrer Kinder beerdigen müssen.

Im Übrigen habe ich in der Zeit auch so ziemlich jeden Glauben in die Religion verloren. Die Katholische Kirche geht nicht zimperlich mit Menschen um, die Suizid begangen haben. Damals wurde eine kirchliche Messe für meinen Vater verweigert, und andere Dinge. Insofern bin ich auch seither kein Mitglied irgendeiner Glaubensgemeinschaft. Es soll beim Thema jeder Religion jeder halten, wie er will, solange man mich damit in Ruhe lässt.

Aber wie bin ich nun?

Lassen wir dieses dunkle Kapitel in meinem Leben aber mal hinter mir. Wie bin ich denn?

Wenn ich meine Charaktereigenschaften beschreiben müsste. Ehrlich, direkt, zielstrebig, fleißig, ehrgeizig, zuverlässig, konsequent. Ja, ich denke, das trifft es.

Ich stelle die größten Ansprüche an mich selbst. Umgekehrt erwarte ich dies aber auch. Absprachen sollten eingehalten werden. Ehrlichkeit ist das Wichtigste. Meiner heutigen Frau sagte ich damals am Anfang unserer Beziehung. Lügen, Betrügen oder Hintergehen, dann war es das, und dies unabhängig davon, wie lange wir dann zusammen sind.

Ich haute das damals schon so ziemlich direkt, wie ich nun einmal bin, raus, aber so bin ich halt. Wenn ich kritisiere, dann stets in der Sache, aber niemals persönlich. Zu gut weiß ich selbst, wie verletzend das sein kann.

Ich bin nicht mehr als andere, wenn ich zum Beispiel auf meine Arbeit oder die der Kollegen schaue. Ich habe ein tolles Team, und ich verlange nichts, was ich nicht selbst auch machen kann. Mitunter, obwohl ich es nicht mehr müsste, kniet man sich halt auch zu den Kollegen in den Dreck. Ich brauche das, es erdet mich, und keine Arbeit ist zu schwer, wenn die Kollegen stimmen. Ich bin niemand, der von oben Anweisung gibt, und es interessiert dann nicht, was an der Front bei den Jungs los ist. Mittendrin statt nur dabei.

Natürlich hat auch bei uns die soziale Kompetenz nachgelassen. Die „alten“ Chefs sind weg, die waren zwar hart und laut, umgekehrt konnte man sich mit diesen hervorragend reiben. Kritik wurde gehört und geschätzt. Man klärte früher alles mit einer Person, heute geht es über 5 Schreibtische, wovon 3 nicht wissen, was im Laden los ist. Es läuft vieles nur noch über E-Mails, und der eine oder andere ist froh, wenn er mir aus dem Weg gehen kann, weil ich dann doch eher das direkte Gespräch suche, und dann halt auch sehr direkt werden kann.

Früher gab es einen Häuptling, der auch Entscheidungen getroffen hat. Heute viele, aber keiner will Entscheidungen treffen. Auch das kommt sicherlich dem einen oder anderen bekannt vor.

Aber was hat das denn nun alles mit meinem Depot zu tun?

Entschuldige, das war dann doch wieder ausführlicher als erwartet. Aber schaue ich auf meinen bisherigen Weg mit meinem Depot, so spiegelt es irgendwie auch wieder, wie ich bin. Ich setze mir ein Ziel, verfolge es mit aller Konsequenz. Es kommen Rückschläge, ich stehe auf und mache weiter. Zu oft gab es auf die „Fresse“, und ich bin wieder aufgestanden. Sorry, das musste ich so nun schreiben. Aber so ist es halt.

Ich habe mir gesagt. Ich will ein besseres, ein anderes Leben führen. Dafür muss ich etwas tun. Geschenkt bekommt man im Leben nichts. Wie sagte mal jemand zu mir. Zu Beginn eines Lebens bekommt jeder Mensch ein paar Karten in die Hand. Der eine hat ein gutes Blatt, ein anderer ein weniger gutes. Am Ende kommt es aber darauf an, wie man es ausspielt.

Ok, mein Blatt war nicht weniger gut, sondern beschissen. Noch einmal sorry! Aber auch selbst damit habe ich meinen Weg gefunden und bin ihn gegangen. Und gehe ihn auch hoffentlich, trotz mancher Gebrechen, noch lange.

Das Depot ist schön, macht Spaß, macht Freude. Es ist eine Sicherheit, aber mehr auch nicht. Durch mein unruhiges Leben, begonnen in der Kindheit. Es war eigentlich immer mein größter Wunsch, einfach eine Familie zu haben und zur Ruhe zu kommen. Menschen kennenzulernen, die mich nehmen, wie ich bin, und dies mit meinen Macken und meiner Vergangenheit. Menschen, die mich sehen, und nicht den Rest meiner Familie.

Geldsorgen gab es bei meinen Großeltern zwar keine, aber große Sprünge gab es ebenso nicht. So, dieses etwas mehr, war eben nicht drin. Wo andere Kinder die Adidas Schuhe trugen, waren es bei mir andere. Andere hatten einen Scout Ranzen, ich einen mit ’nem Hund darauf, fragt mich nun nicht nach der Marke. Aber sogar diese Dinge, sorgten für, heute sagt man Mobbing, in der Schule.

Ich bin ein genügsamer Mensch. Ich brauche nicht viel, um glücklich zu sein. Einfach Ruhe, und ein Stück weit hilft mir dabei das Depot. Ich muss mich nicht an Neiddebatten auf X beteiligen beim Thema Privatier. Mein Ziel ist es ohnehin nicht, und vor allem wurde die Debatte von jemandem angestoßen, der selbst noch nichts geleistet hat. Man kann sich nun Tag ein und Tag aus darüber auslassen, was schlecht läuft. Sofort, oder direkt, ändert das aber nichts am eigenen Leben. Bei mir ist es dann eher so, dass es zu eigener Unzufriedenheit beiträgt. Lieber schließe ich dann den Browser und schnappe mir ein Buch.

Nachdem ich ab Oktober 2022 mein Depot umstrukturiert habe, ist es auch hier und auf YouTube ruhiger geworden. Nein, die Lust habe ich nicht verloren. Eher ist weniger, dann doch mehr. So wenig Schräubchen wie ich im Depot noch drehe, so wenig ist es hier und auf YouTube geworden. Wenn es nichts zu sagen oder zu schreiben gibt, dann ist es so. Dafür werden dann neue Blogbeiträge wie heute gerne mal größer. 😇

Ich muss dafür auch in Stimmung sein. Habe ich was zu sagen oder zu berichten, oder geht es einfach darum, „sinnlose“ Videos oder Blogbeiträge zu veröffentlichen. Egal, ob nun Blog oder YouTube, habe ich in erster Linie beides für mich selbst angefangen. Öfter lese ich ältere Beiträge, schaue ältere Videos auf meinem Kanal. Ein Stück weit auch ein Tagebuch über meinen Weg und dem, was mich so beschäftigt. Und es tut auch gut.

Also verrückt, dass egal ob nun Blog oder YouTube trotzdem ganz gut ankommen, obwohl ich gerne mal einen heraushaue. Man weiß nun viel über meine Kindheit und mich. Es gab viel Häme, Kritik, Verurteilung und sehr wenig Lob. So stellte ich bei meinem letzten Depotupdate auf YouTube mir selbst die Frage, was ich besonders mache, und ein Mitglied aus der Community hat dann Folgendes kommentiert.

Was mache ich richtig?

Damit kann ich schwer umgehen, da ich es nie gelernt habe. Meine Freude drücke ich ohnehin zumeist im Stillen aus. Aber es freut mich, und zwar riesig. Und der Normalo werde ich auch weiterhin bleiben.

Vielleicht ein wenig naiv, aber sei es drum. Ich bin, egal, wie die Stimmung im Land ist, ein ewiger Optimist. Wer gutes gibt, bekommt auch gutes zurück. Das war immer meine Überzeugung und das bleibt es auch.

Vielleicht wenn von 100 Leuten, einer über seine Geldanlage nachdenkt, vielleicht anfängt, dann habe ich schon mein Ziel erreicht. Auch wenn ich es nicht erfahren werde. Es geht nicht darum, was ist die nächste beste Aktie, oder wie viel man sparen kann. Das war auch nie das Ziel meines Blogs oder meinem Kanal bei YouTube.

Es kann auch gut sein, dass manches gut läuft, weil es ein Stück gegen den Trend ist, einfach man selbst zu bleiben. Und nicht alles Social Media konform, und Klicks sind geil unterzuordnen. Ich weiß es nicht, aber hinterfrage es auch nicht.

Fazit

Ob nun 5, 10 oder 100.000 €, am Ende ist es nur Geld. Ich bewerte niemanden nach Geld, Auto oder Beruf. Beruf kommt im Übrigen von Berufung. So hat es jeder selbst in der Hand, was er machen möchte. Und dies unabhängig, welche Karten einem in die Wiege gelegt wurden. Mitunter wird es vielleicht schwerer, aber nicht unmöglich.

Charakter hat man oder hat man nicht. Diesen gibt es auch nicht für Geld zu kaufen. Zum Glück.

Dieses „Börsending“ macht mir Spaß und bereitet mir Freude. Mit jedem Jahr lerne ich weiter dazu. Zusätzlich entstehen Kontakte, an die ich im Leben nicht geglaubt habe. Hat es mich aber nachhaltig zu einem besseren Menschen gemacht? Nein.

Ich freue mich für jeden, der seine Erfolge feiert und sich selbst auf den Weg gemacht hat, und dies wertungsfrei. Schließlich befinden wir uns auch in keinem Wettrennen. An erster Stelle sollte es jedem darum gehen, mit sich und dem eigenen Leben zufrieden zu sein. Und dies muss man auch niemandem beweisen oder gar begründen. Mal davon ab, das bis zur eigenen Zufriedenheit, es wie bei mir, auch gerne mal Jahre dauern kann.

Meine Prioritäten sind meine Gesundheit und ich, gefolgt von der Familie. Danach kommt vielleicht mal mein Depot irgendwann. Es ist, wie ich es immer wieder sage, eine Sicherheit. Denn wie alle wissen, hat das letzte Hemd ohnehin keine Taschen.

Was aber fest steht, und so ging ich mein ganzes Leben vor. Jedes Ziel kann ich erreichen, wenn ich es möchte. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auf die ersten 100.000 €, die zweite folgt. Angeblich soll die nächste ja leichter sein, oder gar das Depot explodieren, wenn man so manchem YouTuber glaubt. 😅

Auch wenn es heute wenig Zahlen gab, dafür mehr anderes, war es dann doch hoffentlich nicht zu langatmig. Falls doch schön, dass Du doch bis hierhin gelesen hast. Für den genauen Blick ins Depot, aber gerne noch das Depotupdate auf meinem YouTube-Kanal schauen.

8 Kommentare zu “100.000 € und jetzt?

  1. Guten Tag,
    ja, es ist so, dass du für die zweiten 100.000 € definitiv weniger lange brauchen wirst und mein Glückwunsch für das Erreichen dieser ersten Zielmarke!
    Was mich aber noch viel mehr beeindruckt hat ist dein Lebensweg, der zeigt, dass Du ein Kämpfertyp bist. Man kann stolpern, auch hinfallen. Aber danach wieder aufstehen und seinen Weg fortsetzen, das ist eine/deine besondere Leistung. Dafür braucht es Charakter. Und den hast du.
    Was diesen Blogbeitrag so besonders macht: da steht nichts von „höher“, „schneller“, „weiter“, sondern du berichtest ungeschminkt und auch selbstkritisch aus deinen Leben und du jammerst nicht.

    Alles Gute auf deinem weiteren Weg.

    1. Hallo Gerhard,
      ja, das meiste musste ich mir erkämpfen, dies jedoch stets mit fairen Mitteln. Natürlich auch mal die Ellenbogen ausfahren, aber das war in den letzten Jahren immer weniger notwendig.
      Höher, weiter oder schneller, war noch nie mein Ding. Ich brauche da eher die Beständigkeit, und gleichzeitig geht es ruhig weiter.
      Ähnlich ist es, wenn der nächste Urlaub ansteht. Ich freue mich darauf, aber wenn er vorbei ist, freut man sich auch wieder die Kollegen zu sehen.
      Dank Dir!

      Dir ebenfalls alles Gute!
      Roger

  2. Hallo Gulduka,

    heute bin ich ganz zufällig auf deinen Blog gestoßen und habe mal den Beitrag gelesen.
    Ich wollte deshalb dir und deinen Großeltern den größten Respekt aussprechen.

    Viele Grüße und alles Gute für die Zukunft
    Paul

    1. Hallo Paul,
      ja, die beiden haben wirklich alles getan, dass ich so weit wie möglich eine normale Kindheit hatte. Da sprang meine Großmutter auch gerne in der Schule in die Breche, wenn ich mal wieder am Boden zerstört aus der Schule kam, weil ich gefragt wurde, ob ich keine Eltern habe. Es war schwer, nicht schön und ich war froh, als die reguläre Schulzeit nach 9 Jahren beendet war. Dennoch würde ich, durchaus sagen, das ich Dank den beiden einer gute Kindheit erleben durfte.

      Dir ebenfalls alles Gute für die Zukunft!
      Roger

  3. Hallo,
    selten habe ich einen zuletzt einen Finanzblogbeitrag mit so viel authentischem Inhalt und schonungslos ehrlicher Offenheit gelesen, Respekt! Ich bin voll bei Dir, statt im Fließbandtakt Alibibeiträge zu verfassen lieber wenige substanzielle Beiträge. Bleib deiner Linie treu und viel Erfolg auf dem Weg zu 200K.
    Liebe Grüße,
    Martin

    1. Hallo Martin,
      wie im Beitrag angedeutet, so plane ich solche Beiträge nicht. Ich schreibe drauflos, meist wie es dann herauskommt, so dürft ihr/du es dann lesen.
      Ich denke, dem einen oder anderen fällt es nun auch leichter oder es ist eher nachzuvollziehen, wieso ich vielleicht manche Entscheidungen treffe, und vor allem wie ich sie treffe.

      Vielen Dank, Martin! Und Dir natürlich ebenfalls alles Gute!
      Roger

  4. Beiträge wie dieser machen einen Blog authentisch! Ich komme manchmal über die finanzblogroll her und komme gerne wieder. Alles Gute und viel Erfolg bei deinen Zielen.

Schreibe einen Kommentar